Neue Standardtexte Rassetauben (März 2012)

Der BZA gibt bekannt

Nachstehend veröffentlichen wir Standards und Standard-Ergänzungen für folgende Rassen: Beneschauer Tauben, Giant-Homer, Polnische Ausstellungsbrieftauben, Deutsche Modeneser Schietti, Schweizer Kröpfer, Canario-Kröpfer, Amsterdamer Kröpfer, Feldfarbentauben, Chinesentauben, Elsterpurzler, Lausitzer Purzler, Limerick-Tümmler, Armavir Kurzschnäbelige Tümmler.

Falls 2 Wochen nach Veröffentlichung kein begründeter Einspruch gegen die Textfassungen erfolgt, gelten diese als verbindlich für den BDRG.

Schriftliche Einsprüche sind zu richten an:

Dr. Werner Lüthgen,
Wilhelm-Leuschner-Str. 40,
63110 Rodgau.

Offenbach im März 2012,

Wilhelm-Riebniger, Präsident
Dr. Werner Lüthgen, Vors. des BZA
Reiner Wolf, BZA-Obmann Sparte Tauben


Beneschauer Tauben 
Die Position „Farbenschläge“ erhält folgende Fassung: Schwarz, Blau ohne Binden, Rot, Gelb, Weiß
Die Position „Farbe und Zeichnung“ erhält folgende Fassung: Alle Farben gleichmäßig und satt gefärbt. Blaue mit mittelblauem Farbton, dunklen Schwingen und dunkler Schwanzbinde.

Giant Homer

In der Position „Augen“ wird eingefügt hinter …dunkel bei Weißen, „Gescheckte dem Scheckungsbild entsprechend dunkle oder rote bis orangerote Augen“. Augenrand…usw.
In der Position „Farbenschläge“ wird hinter ...Gelercht. “Gescheckt in den vorgenannten Farbenschlägen.

In der Position „Farbe und Zeichnung“ wird hinter …Rosteinlagerungen gestattet ein neuer Absatz notwendig und folgender Abschnitt angefügt:

Getigerte sind auf farbigem Grund regelmäßig weiß gezeichnet und sollen eine möglichst gleichmäßige Farbverteilung aufweisen. Schwanz und die äußeren 7 Handschwingen werden farbig verlangt. Gescheckte sollen fleckenfarbige Zeichnung in einem Erscheinungsbild von möglichst 50 : 50 haben. Die Toleranzgrenze liegt bei 30 : 70. Tauben mit nur einigen weißen oder farbigen Federn gelten nicht als getigert oder gescheckt.

Polnische Ausstellungsbrieftaube
Herkunft: Polen; Ende des 20. Jahrhunderts aus unterschiedlichen Brieftauben-Rassen erzüchtet und in Oberschlesien zahlreich verbreitet.

Gesamteindruck:
Mittelgroß; kräftiger und gedrungener Körper; leicht abfallende Haltung, entspricht figürlich den Brieftauben.

Rassemerkmale:
Kopf:
    Glatt, kräftig, breit einschließlich Stirn, gewölbt gezogen, über den gut entwickelten Hinterkopf bogenförmig in den Hals übergehend.
Augen:    Orangefarbig bis rot, bei Weißen dunkel. Augenrand schmal, glatt, hell bis grauweiß.
Schnabel:    mittlere Länge, breit angesetzt, keilförmig mit guter Unter- und Oberschnabelsubstanz, harmonischer Übergang in den Kopf, die Schnabellinie möglichst durchs Auge gehend; Die Farbe des Schnabels entspricht der Gefiederfarbe. Nasenwarzen breit und herzförmig, glatt, gut anliegend, weiß gepudert.
Hals:    Mittellang, kräftig, voll aus den Schultern kommend, zum Kopf  hin sich keilförmig verjüngend, Kehle ohne Wammenbildung.
Brust:    Breit, gut gefüllt und gerundet, leicht angehoben und nach vorn gewölbt.
Rücken:    Breit in den Schultern, nach hinten sich verjüngend, leicht abfallend, mit dem Schwanz eine Linie bildend.
Flügel:    Breit, kräftig und gut anliegend; den Rücken gut deckend; das Schwanzende nicht ganz erreichend, mit breiten Schwingen.
Schwanz:    Mittlere Länge, gut geschlossen, schmäler werdend zum Ende hin.
Läufe:    Kräftig, mittellang, breiter Stand, Fersengelenk leicht gewinkelt, unbefiedert, Krallenfarbe entspricht der Schnabelfarbe.
Gefieder:    Gut entwickelt, glatt und straff anliegend.
Farbenschläge: 
Lichtblau mit schwarzen Binden, Rotfahl mit Binden.

Farbe und Zeichnung: 
Alle Farben rein und gleichmäßig. Die Lichtblauen gleichmäßig zart lichtblau, auch an Kopf und Hals. Binden tiefschwarz und möglichst schmal. Die Binden   sind gut getrennt und möglichst gleichmäßig verlaufend. Die Rotfahlen sind aschfarben, Halsbereich und Flügeldeckenzeichnung weinrot, Schwingen und Schwanz aschfarben ohne Schwanzbinde.

Grobe Fehler: Langer und schmaler oder zu großer Körper, zu hoher oder zu schmaler Stand; zu abfallende Haltung; zu schmale und spitze Brust; Flacher Scheitel, unterbrochene Kopfbogenlinie, Kniff oder Druck, zu kurzer oder zu langer Schnabel, zu wenig Schnabelsubstanz ; grobe Warzen;  Kehlwamme; mangelhafte Farbe und Zeichnung.

Bewertung: Gesamteindruck – Körperform und -haltung - Stand – Kopf - Schnabel – Augen und Augenrand – Farbe und Zeichnung.

Ringgröße: 9

Deutsche Modeneser Schietti

In der Position „Farbenschläge“ wird im Abschnitt „Nur bei Schietti“ hinter „eisfarbig mit schwarzen Binden“ eingefügt: „eisfarbig ohne Binden, eisfarbig gehämmert“ und am Ende des Abschnitts „braunfahl-schimmel“.
In der Position „Grundfarbe“ wird der Satz Eisfarbige haben usw. neu formuliert: „Eisfarbige haben eine gleichmäßige eisfarbige Gefiederfarbe ohne Binden und schwarzer Schwanzbinde, mit schwarzen Binden und schwarzer Schwanzbinde sowie schwarzer Hämmerung und schwarzer Schwanzbinde“. Die Fahlen haben usw.

Ganz am Schluss wird nach Rotfahl-Schimmel mit roten Binden, „Braunfahl-Schimmel mit braunen Binden“ ergänzt.

Schweizer Kröpfer
Herkunft: Schweiz, aus der Gegend von Bern
Gesamteindruck: Knapp mittelgroßer, schlanker, temperamentvoller Kröpfer mit aufgerichteter Haltung und mittelhohem Stand. Verhältnis von Vorderpartie zu Hinterpartie etwa 3/5 zu 2/5.

Rassemerkmale:
Kopf:   
Leicht gezogen, steil ansteigende Stirn, mit hoch angesetzter Spitzkappe. Die Federn vom Hinterhals bis zur Kappenspitze bilden einen scharfen Kamm.
Augen:    Dunkel, Augenrand fein, blass bis leicht rötlich.
Schnabel:    Mittellang, nicht zu stark, Warzen nur wenig entwickelt.
Hals:    Lang, Kropf gut entwickelt, gut abgesetzt, größter Umfang im oberen Bereich, birnenförmig, Schnabel aufliegend.
Brust:    Mäßig breit, nicht hervortretend.
Rücken:    Lang, abfallend, mit dem Schwanz eine Linie bildend, Schultern nicht zu breit.
Flügel:    Kräftig, den Rücken gut deckend; Nicht oder nur wenig kreuzend.
Schwanz:    Geschlossen, den Boden nicht berührend.
Gefieder:    Glatt, fest anliegend, breitfedrig.

Farbenschläge: 
Gemöncht: Mehlicht mit dunklen Binden

Farbe und Zeichnung: 
Mehlicht mit ockerfarbiger Brust; Weiß sind der Kopf bis ca. 5 mm unter den Augen und 10 mm unter dem Schnabel sowie 7 – 12 weiße Schwingen. Das übrige Gefieder ist farbig einschließlich der Spitzkappe . Bauch- und Keilfarbe sind noch von untergeordneter Bedeutung.

Grobe Fehler: Plumper, zu großer oder zu schwacher Körper. Flache Haltung. Zu breiter oder zu tiefer Stand. Schiefes oder zu breit angesetztes Blaswerk. Tiefsitzende, schiefe oder offene Spitzkappe. Starker Knick im Kamm. Mehr als 2 weiße Schwingen Unterschied; grobe Farb- und Zeichnungsfehler.

Bewertung:
Gesamteindruck – Körperform – und –haltung -Blaswerk – Stand – Kopf mit Kappe – Farbe und Zeichnung.

Ringgröße: 8

Canario-Kröpfer
Die Position „Farbenschläge“ erhält folgende Fassung:

Einfarbig: Schwarz, Blau mit schwarzen Binden, Blau ohne Binden, Blaugehämmert, Blaudunkelgehämmert, Braun
Gescheckt in allen vorgenannten Farben, Weiß,
Tiger: Schwarz, Blau mit und ohne schwarzen Binden
Sprenkel: Schwarz, Blau

Die Position „Farbe und Zeichnung“ erhält folgende Fassung:

Alle Farben rein und gleichmäßig. Die Blauen mehr oder weniger gleichmäßig mit schwarzer Flügel- und Schwanzbinde. Getigerte so gleichmäßig wie möglich gezeichnet, Handschwingen und Schwanz farbig. Gescheckte sollen fleckenfarbige Zeichnung in einem Erscheinungsbild von möglichst 50 : 50 haben. Die Toleranzgrenze liegt bei 30 : 70. Tauben mit nur einigen weißen oder farbigen Federn gelten nicht als getigert oder gescheckt. Sprenkel besitzen den Almondfaktor und haben weiße beziehungsweise grauweiße Grundfarbe und schwarze beziehungsweise blaue Sprenkelung mit möglichst gleichmäßiger Verteilung. Alle Schwingen- und Schwanzfedern müssen markiert sein. Täuber sind stärker gezeichnet als Täubinnen. Die Sprenkelung nimmt mit dem Alter zu.

Amsterdamer Kröpfer
In der Position „Farbenschläge“ wird hinter „Schwarz“ eingefügt: „Andalusierfarbig“.
In der Position „Farbe und Zeichnung“ wird hinter „möglichst glanzreich (2.Zeile) eingefügt: “Andalusierfarbige haben schwarzblaue Kopf- und Halsfarbe, Brust- und Bauchgefieder sowie Schwanz, nur etwas helleres, dunkelblaues Flügelschild mit möglichst schwarzer Säumung, sowie dunkel auslaufende Schwingen, sehr  wenig und unauffällige Rosteinlagerungen gestattet."

Feldfarbentauben
In der Position „Farbenschläge“ wird vor „Isabellfarbig“ eingefügt: „braun und“.
In der Position „Farbe und Zeichnung“ wird vor „Andalusierfarbig“ eingefügt: Braune mit möglichst gleichmäßiger Grundfarbe.

Chinesentauben
In der Position „Farbenschläge“ wird hinter „Blau mit schwarzen Binden“ eingefügt „Blau ohne Binden“.

Elsterpurzler
In der Position "Augen" wird am Schluss …dunkel „bis schwarz“ angefügt.
In der Position „Farbenschläge“ wird im Abschnitt „Pechschnäbelige“ hinter Blau eingefügt „Blaugehämmert“.
In der Position „Farbe und Zeichnung“ wird hinter dem ersten Satz eingefügt: „Bei Gehämmerten muss die dunkel bis schwarze Hämmerung im Schultergefieder deutlich erkennbar und gleichmäßig verteilt sein.“

Lausitzer Purzler
In der Position „Rassemerkmale“ wird bei „ Augen“ und „Schnabel“ die Farbbezeichnung „bei Schwarz und Blau“ geändert in „bei Schwarz, Dun, Blau und Blaufahl
Die Position „Farbenschläge“ erhält folgende Fassung: „Geelstert in Schwarz, Dun, Blau, Blaufahl, Rot, Gelb.
Die Position „Grobe Fehler“ erhält folgende Fassung:

Zu großer oder schmaler Körper, lange Hinterpartie, lose Flügellage, fehlende Rückendeckung, hoher Stand, langer dünner Hals, fehlender Schnabel-Stirn-Winkel, flache oder schmale Stirn, langer Schnabel, stark unreine Iris, grobe, rote oder helle Augenränder bei Schwarz, Dun, Blau und Blaufahl, heller Schnabel bei Schwarz, Dun, Blau, Blaufahl, unreine Schnabelfarbe bei Rot und Gelb, unreine oder matte Farbe, grobe Zeichnungsfehler, insbesondere weißer Rücken, schmale Feder, loses Gefieder.

Limerick-Tümmler
Herkunft:
Südwestirland, die Gegend um die Stadt Limerick

Gesamteindruck: Knapp mittelgross, Körper kurz, breit, leicht abfallend, Kopf gerundet, verhältnismäßig tiefer Stand, gut abgerundeter und dichter Fußbefiederung.

Rassemerkmale:
Kopf:
    Von der Seite gesehen rund, höchster Punkt über dem Auge; Stirn ansteigend, gefüllt,  breit.
Augen:    perlfarbig oder reinweiß; Vielfarbige zeigen vielfach eine dunklere Iris; Augenrand schmal zart, wenig sichtbar; die Farbe entspricht der Gefiederfarbe.
Schnabel:    knapp mittellang; beide Schnabelhäften  gleich stark, nicht zu dick;  Farbe je nach Gefiederfarbe schwarz über hornfarbig bis hell. Warzen schmal, festanliegend.
Hals:    mitellang, kräftig, voll aus den Schultern kommend; sich nach oben verjüngend
Brust:    Breit, gut gerundet, leicht vorgewölbt.
Rücken:    Verhältnismäßig kurz, breit in den Schultern, leicht abfallend.
Flügel:    Mittellang, gut geschlossen, fest anliegend, auf dem Schwanz getragen.
Schwanz:    Kurz, gut geschlossen, der Rückenlinie folgend, aber den Boden nicht berührend.
Läufe:    Knapp mittellang, dicht belatscht mit mittellanger, gut abgerundeter Fußbefiederung.
Gefieder:    Üppig, aber nicht zu lang, gut geschlossen.

Farbenschläge: 
Schwarz, Blau mit schwarzen Binden, Blaugehämmert, Blaufahl mit dunklen Binden, Vielfarbig, Kite, Golddun, Agate in Rot und Gelb, DeRoy, Sprenkel in schwarz.

Farbe und Zeichnung
Alle Farben möglichst rein  und glanzreich. Flügelbinden und Hämmerung  deutlich ausgebildet. Die Schwarzsprenkel besitzen den Almondfaktor und haben weiße Grundfarbe mit mehr oder weniger zerrissener schwarzer Sprenkelung, die möglichst gleichmäßig auf weißem Grund verteilt sein soll. Auch die Schwanz- und Schwingenfedern sind markiert. Die Vielfarbigen haben auf hell- bis dunkelmandelfarbigem Grund möglichst gleichmäßig verteilte Sprenkel oder Federn in allen vorkommenden Farben, Hals mit kupfrigem und käfergrünen Glanz, Bauch- und Bürzelgefieder setzen mattgelb bis weißlich ab. Handschwingen und Schwanz sind cremefarbig bis weiß mit verschiedenfarbigen Sprenkeln bzw. Längsstreifen. Bei Schwarzsprenkel und Vielfarbigen wird die Zeichnung im Alter dunkler und die Täuber sind stärker gesprenkelt als Täubinnen. Kite ist eine schwarzdunkle Grundfarbe mit mehr oder weniger starken Bronzeglanz in Hals und Brustgefieder; Golddun ist ein gleichmäßiges Dun mit mehr oder weniger goldgelbem Anflug, insbesondere auf der Brust; Agate sind einfarbig bzw. mit mehr oder weniger Weiß durchsetzte Zeichnung. Die Handschwingen und Schwanzfedern werden farbig mit weiß angelaufenen Federschäften verlangt; DeRoy ist ein Orangegelb mit mehr oder weniger mahagonifarbenen Pigmentierungen, teilweise auch weiß durchsetzt, Schwingen und Schwanz meist etwas heller gefärbt.

Grobe Fehler: Zu lang oder schmal im Körper; abgeflachter, schmaler oder flachstirniger Kopf; zu langer Schnabel; lückenhafte oder zu dürftige Fußbefiederung, Stechlatschen; Zu aufgerichtete oder zu waagerechte Körperhaltung. Grobe Farb- und Zeichnungsmängel bei allen Farbenschlägen.

Bewertung: Gesamteindruck – Körperform und –haltung – Kopf, Schnabel und Augen – Fußbefiederung – Farbe und Zeichnung.

Ringgröße: 10

Armavir Kurzschnäbelige Tümmler

Die Position "Augen" erhält folgende Formulierung: „Perlfarbig, bei Weißen dunkel; Augenrand hell".
Die Position "Schnabel" wird nach hell „bei Weißen, Roten und Gelben, dunkel bei Schwarzen, Blauen und Blaufahlen“; Warzen ….ergänzt.
Die Position „Farbenschläge“ erhält folgende Fassung: „ Schwarz, Dun, Blau mit schwarzen Binden, Blaufahl mit dunklen Binden, Rot, Gelb, Weiß“.


Es folgt zusätzlich die Position „Farbe und Zeichnung“.

"Alle Farben rein und intensiv. Bei den Bindigen sind an die Bindenzeichnung nicht allzu hohe Ansprüche zu stellen. Das Flügelschild soll rein und farblich gleichmäßig sein."
In der  Position „Grobe Fehler“ wird angefügt: „zu matte oder unreine Farben, Rost in den Binden“.