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Kurzbericht zu den aktuellen Aktivitäten im BDRG

Das Präsidium des BDRG gibt im Folgenden einen ausführlichen Überblick über die derzeit in Bearbeitung befindlichen Themen und die aktuell ergriffenen Maßnahmen. Wir stehen vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die eine hohe Priorität haben und deren Lösung kontinuierlich verfolgt wird. Die Erwartungen und Wünsche an das Präsidium wachsen stetig, doch wir arbeiten intensiv an tragfähigen Lösungen und möchten über den aktuellen Stand informieren.

1. Lieferschwierigkeiten bei Bundesringen
Das anhaltende Problem der Lieferschwierigkeiten bei Bundesringen sorgt für große Unzufriedenheit unter den Züchtern. Das Präsidium hat daher eine Lösung für die Zukunft entwickelt, die am 28. Februar 2026 in der Gesamtvorstandssitzung vorgestellt werden soll. Ziel ist es, die Situation nachhaltig zu verbessern und das Vertrauen der Mitglieder zurückzugewinnen.

2. Absage von Schauen
Die Absage von Bundesschauen stellt ein vielschichtiges Problem dar. Mit jeder abgesagten Bundesschau entfallen auch die daran geknüpften Wettbewerbe des BDRG und der Fachverbände. Eine kurzfristige Lösung, um die Durchführung von Schauen in diesem Jahr zu ermöglichen, ist nicht in Sicht. Daher besteht grundsätzlicher Handlungsbedarf, wie diese Wettbewerbe sowohl auf Bundesebene als auch für die Fachverbände zukünftig gesichert und organisiert werden können. Im Frühjahr werden sich die beteiligten Gremien zeitnah zusammensetzen, um eventuell neue Strukturen für die Schauenlandschaft zu entwickeln.

3. Absage von Schauen im Zusammenhang mit der Vogelgrippe
Die Problematik der Schauabsagen verschärft sich durch die Vogelgrippe. Die bewährte Expertenkommission „Schauen“ hat sich daher erneut konstituiert und erarbeitete einen „Leitfaden zur Ausrichtung von Rassegeflügelausstellungen unter tierseuchenrechtlichen Aspekten und Tierschutzgesichtspunkten“. Dieser Leitfaden wird beim Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat eingereicht und soll künftig als bundeseinheitliche Vorgabe für die Durchführung von Ausstellungen dienen. Die Kontakte zu den zuständigen Ministerien wurden bereits hergestellt und unser Anliegen vorgetragen.

4. ND-Impfung (Newcastle Disease)
Im Hinblick auf die ND-Impfung hat der Tier- und Artenschutz- sowie Seuchenbeirat einen Vorschlag zur Neufassung des § 44 der Tierimpfstoffverordnung erarbeitet. Das entsprechende Schreiben wurde an alle zuständigen Gremien, den Bundestag, den Bundesrat und die Ministerien versendet. Aktuell befindet sich die Thematik noch in der Lesung im Bundesrat. Die Fortführung der Impfung ist essenziell, da ohne Impfung Ausstellungen für Hühnergeflügel nicht mehr möglich sind und dadurch die Perspektive für das Schauwesen gefährdet wäre.

5. Zukunft von BDRG und WGH
Die Arbeitsgruppen „Zukunft BDRG“ und „Zukunft WGH“ stehen in engem Austausch und befinden sich in der Endphase der Ausarbeitung ihrer jeweiligen Konzepte. Beide Ergebnisse sollen ebenfalls zur Gesamtvorstandssitzung am 28. Februar 2026 präsentiert werden, um eine abgestimmte Strategie für die kommenden Jahre zu gewährleisten.

6. Offener Brief an die Ministerien zur Geflügelpest-Situation
Vor wenigen Tagen hat das Präsidium einen offenen Brief an die zuständigen Landes- und Bundesministerien versendet. Anlass ist die aktuelle Lage der Geflügelpest in Deutschland und die damit verbundenen behördlichen Maßnahmen, die insbesondere in Nordrhein-Westfalen zu erheblichen Einschränkungen führen. Der BDRG vertritt rund 80.000 Züchterinnen und Züchter und setzt sich für die Erhaltung der biologischen Vielfalt im Bereich Rassegeflügel ein. Die Mitglieder halten die vorgeschriebenen Biosicherheitsmaßnahmen konsequent ein, kritisieren jedoch die zusätzlichen behördlichen Vorgaben wie Ausstellungsverbote oder verpflichtende Tupferproben für jedes Tier als unverhältnismäßig und als Gefahr für die Biodiversität.
Das Ausstellungswesen ist für die Zucht und die Motivation der Mitglieder von zentraler Bedeutung. Strenge Auflagen oder Verbote bedrohen die Existenz der Rassegeflügelzucht. Die aktuellen Restriktionen werden zudem als Missachtung des verfassungsrechtlichen Auftrags zum Schutz der Tiere und ihrer Vielfalt (Art. 20a GG) angesehen. Die Durchführung von Tupferproben ist organisatorisch und finanziell kaum umsetzbar und wird daher von den Züchtern abgelehnt. Der Verband fordert in diesem offenen Brief, die restriktive Politik zu überdenken, da sie die Zukunft der Rassegeflügelzucht und das Engagement für die biologische Vielfalt gefährdet.
Falls keine Änderung der politischen Maßnahmen erfolgt, sieht sich der Verband gezwungen, die Mitglieder darüber zu informieren, dass die Durchführung von Ausstellungen nicht mehr garantiert werden kann und jeder selbst entscheiden muss, ob er weiter züchtet. Der Verband bietet an, die Rassen kostenlos dem Staat zur Verfügung zu stellen, falls die Züchter ihre Tätigkeit aufgeben. Rechtliche Schritte gegen die behördlichen Anordnungen erscheinen wenig erfolgversprechend, da Gerichtsentscheidungen meist zu spät erfolgen. Das Präsidium fordert deshalb einen konstruktiven Dialog und die Überprüfung der Maßnahmen, um die Rassegeflügelzucht und die biologische Vielfalt zu sichern. Die derzeitige Politik wird als existenzbedrohend für die Züchter und ihre Arbeit angesehen.

7. Weitere Handlungsfelder und organisatorische Aspekte
Es besteht weiterer Handlungsbedarf hinsichtlich der Zusammenarbeit und des Austauschs auf EE-Ebene (Entente Européenne d’Aviculture et de Cuniculture). Die Umsetzung einiger Beschlüsse der letzten Bundesversammlung ist noch nicht abgeschlossen, unter anderem ist noch die Beauftragung eines externen Rechtsbeistandes für Tierschutz & Ausstellungsfragen in der Bearbeitung. In den kommenden Monaten müssen die Kommunikations- und Informationswege des BDRG, einschließlich der IT-Infrastruktur, Homepages, Social Media, Newsletter und Verbandsinformationen, modern und ansprechend gestaltet werden. Dazu gehört auch, die BDRG-Info künftig erst nach der Bundesversammlung gemeinsam mit der aktuellen Satzungsergänzung zu versenden, da Informationen bislang oft zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits veraltet waren, beispielsweise bei Neuwahlen im Präsidium. Mit dem gemeinsamen Versand BDRG-Info und Satzungsergänzungen wird darüber hinaus auch noch eine erheblicher Betrag an Portokosten eingespart.

8. wichtige Tagungstermine im Jahr 2026

Gesamtvorstandssitzung des BDRG 28. Februar 2026 Vorstellung der Konzepte der Arbeitsgruppen „Zukunft BDRG“ und „Task Force WGH“ in Rommerskirchen, WGH

BZA-Sitzung 21. – 22. März 2026, Suhl

Zuchtbuch und TASCH-Tagung 11. – 12. April 2026, Haus Düsse, Bad Sassendorf

VZI-Bundestagung 01. – 03. Mai 2026

189. Bundesversammlung des BDRG 08. – 10. Mai 2026, Seligenstadt (LV Hessen-Nassau)

VDRP-Tagung (100 Jahre VDRP) 12. – 14. Juni 2026, Bad Tabarz (PV Thüringen)

VHGW + VZV Bundestagung 10. – 12. Juli 2026, Auetal

VDT-Jahreshauptversammlung 19. Dezember 2026, Ulm

Zu allen Tagungen und Veranstaltungen werden frühzeitig vom jeweiligen Ausrichter persönliche Einladungen versandt.

Nach sieben Monaten mit einem neuen Präsidium steht der BDRG nicht Kopf und auch das von einigen Skeptikern prognostizierte Ende der Rassegeflügelzucht ist nicht eingetreten. Die Umsetzung der anstehenden Themen wird jedoch noch Zeit und Ressourcen in Anspruch nehmen.
Für Rückfragen zu den genannten Themen steht das Präsidium gerne zur Verfügung, insbesondere für persönliche Gespräche auf der Lipsia in Leipzig.
Das Präsidium des BDRG