Rasse des Jahres 2017: Die Chinesentaube
Präsentation anlässlich des 75 jährigen Bestehens des Sonderverein der Züchter der Chinesentauben und dem Jubiläum 150 Jahre Chinesentauben in Deutschland.
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Historie der Rasse
Zur Entstehung der Chinesentaube findet man in der Literatur
unterschiedliche Angaben, wie bei vielen anderen Rassen auch. Fest steht
jedoch, dass die Chinesischen Mövchen, unter diesem Namen wurde die Rasse nach
Deutschland importiert, aus Ägyptischen Mövchen und teilweise aus spanischen
Correra Mövchen hervorgegangen ist. Der exotische Name, Chinesische Mövchen,
resultiert aus der Geschäftstüchtigkeit des Pariser Taubenhändlers Distriveaux,
denn mit dieser Rassebezeichnung wurde die Rasse attraktiver und den Verkauf
profitabler gemacht.
Der Fechtmeister A. Prosche und der Besitzer des Verlages
der Dresdner Nachrichten, M. Liebsch aus Dresden, waren urkundlich die ersten
deutschen Aussteller von Chinesischen Mövchen in Dresden, die sie 1865 vom
Taubenhändler Distriveaux importiert hatten. Nach Dürigen ( 1886 ) waren
Chinesische Mövchen infolge ihrer wunderbaren Federstruktur und leichten
Züchtung zu einem Liebling der Taubenzüchter geworden. Bereits um 1880 hat es
Ausstellungen gegeben, auf denen die Chinesischen Mövchen zahlenmäßig die
stärkste Beschickung aufwiesen und 150 Paare in vielen Farbenschlägen keine
Seltenheit waren. Dem schnellen Aufschwung folgte ein ebenso schneller Rückgang.
Die Preisrichter waren sich hinsichtlich der geforderten Struktur nicht einig
und Züchter wurden verärgert, mit dem Ergebnis, dass sie sich anderen Rassen
zuwendeten. Pioniere wie Dr. Paul Trübenbach, Grüna und Richard Schneider aus
Langhennersdorf waren es, die mit 120 Chinesischen Mövchen in vielen
Farbenschlägen, die Grundlagen für die Erhaltung der Rasse schufen.
Bereits 1934 wurde unter Federführung von Dr. Paul
Trübenbach die erste Musterbeschreibung weitsichtig erarbeitet, die in weiten
Teilen noch im Europastandard verankert ist. Die Zeit zwischen den beiden
Weltkriegen war geprägt vom Kampf der Chinesentaubenzüchter um
Eigenständigkeit. Eine Eigenständigkeit und damit ein Austritt aus dem SV der
Mövchentauben war nur durch die Umbenennung in Chinesentauben möglich. Der
Sonderverein der Züchter der Chinesentauben wurde dann am 01. 07. 1942
gegründet. In den Wirren des Krieges und der Nachkriegszeit waren es u.a. die
Züchter Paul Jügelt, Erich Fetzer, Edmund Zurth und Hans Günther die die Rasse wieder
beliebt und bekannt machten. Der holländische Preisrichter und
Chinesentaubenzüchter Pieter Pakker konnte durch die Vielzahl seiner Kontakte
vielen deutschen Züchtern in Ost und West mit Tiermaterial helfen. Einzelne
Züchter hatten in Schweden, Dänemark oder Holland beachtliche Zuchten
hinsichtlich Quantität und Qualität aufgebaut. Ab Mitte der 50er Jahre haben
deutsche Züchter wesentlich dazu beigetragen, die Feinheiten der Chinesentaube
zu verbessern. Prägend für die Chinesentaubenzucht waren u.a. Manfred Grein,
Pfungstadt; Willi Sonntag, Ravensberg; Helmut Papendieck, Derenburg; Hans
Günther, Auerbach; Ernst Raddatz, Malchin; Gerhard Oberschachtsiek, Fritz Held
und Erwin Heinze Herford.
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Typ und Struktur
Die Grundlage für eine moderne Chinesentaube wurde bereits
im Standard von 1934 gelegt. So wurde die Figur mit tiefgestellt, breite Brust,
gedrungen, leicht abfallender Rücken, kurzer Körper, Hals etwas zurückgebogen
und mittellang, beschrieben. Die ständige Entwicklung der Chinesentaube zur
vollendeten Strukturtaube wird in ganz Europa und auch in Übersee betrieben.
Ziel der Züchtung ist es, eine Figur zu züchten, die die Struktur in bestem
Maße präsentieren kann. Die gesamten Strukturmerkmale werden vor den Läufen zur
Schau getragen, deshalb sollte durch eine kurze Hinterpartie der Focus des
Betrachters auf die
Federstrukter Vorderpartie gelenkt werden. Eine
entsprechende Brustbreite bringt die Struktumerkmale Scheitel, Ober- und
Unterkissen am besten zur Geltung. Der mittellange zurückgebogene Hals bietet
den entsprechenden Raum für ein hohes Oberkissen und einen massiven Kragen mit
einer wohlgeformten Mähne. Ist mit dem richtigen Körpertyp eine erste wichtige
Voraussetzung für die Strukturausbildung gegeben, fehlt dazu noch die typische
lange, weiche und breite Strukturfeder. Eine weiche Strukturfeder ist die
Grundlage für voluminöse Ober- und Unterkissen und die gut sichtbaren Höschen.
Der tief liegende Scheitel muss von Flügelbug bis Flügelbug in gerader Linie
verlaufen. Der Kragen soll tief angesetzt sein und durch die entsprechende
Federlänge bis zur Unterkante des Auges reichen, die Federbreite verleiht dem
Kragen eine gewisse Massivität. Am Hinterkopf läuft der Kragen waagrecht in die
Mähne aus. Die sogenannten Sträußchen sind vor Jahren aus dem Standard
ersatzlos gestrichen worden, weil dadurch der Überstruktur auf dem Rücken Tür
und Tor geöffnet wurde und teilweise schon einem Correra Mövchen nahe kam. Zu
einer korrekten Chinesentaube gehören beiderseitig 10 Handschwingen und ein
geschlossener Schwanz mit 12 nahezu gleichbreiten Schwanzfedern.
Die Grundlage für eine moderne Chinesentaube wurde bereits
im Standard von 1934 gelegt. So wurde die Figur mit tiefgestellt, breite Brust,
gedrungen, leicht abfallender Rücken, kurzer Körper, Hals etwas zurückgebogen
und mittellang, beschrieben. Die ständige Entwicklung der Chinesentaube zur
vollendeten Strukturtaube wird in ganz Europa und auch in Übersee betrieben.
Ziel der Züchtung ist es, eine Figur zu züchten, die die Struktur in bestem
Maße präsentieren kann. Die gesamten Strukturmerkmale werden vor den Läufen zur
Schau getragen, deshalb sollte durch eine kurze Hinterpartie der Focus des
Betrachters auf die
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